Keine Zeit, ich muss lesen: 70 Jahre Buchhandlung Menger

Mehr als 10.000 Bücher, Hörbücher, Kalender und nette Kleinigkeiten, die das Lesen noch schöner machen. Fünf Buchhändlerinnen und Buchhändler, die man zu Büchern fragen kann, was man will. Sie wissen fast alles. Und wenn nicht, dann wissen sie, wo es steht. In der Buchhandlung Menger gibt es neben Büchern viel Platz für Gespräche, Informationen und Muße. Seit  70 Jahren.

70 Jahre Buchhandlung Menger

Alfred Menger war Buchhändler aus Leidenschaft und betrieb in den 1930er-Jahren eine Leihbücherei in Neukölln. Während der nationalsozialistischen Herrschaft kämpfte er im Widerstand, saß zwei Jahre im Zuchthaus und eröffnete 1947 seine eigene Buchhandlung am späteren Tempelhofer Damm – mit Neuerscheinungen, Antiquariat und natürlich einem Leihbetrieb.

Antiquarische und Leihbücher gibt es heute nicht mehr, dafür jede Menge Neuerscheinungen. Das Menger-Team entscheidet gemeinsam, was ins Sortiment aufgenommen und den Kunden präsentiert wird – immerhin rund 10.000 Titel.
An der Bücherwand, direkt gegenüber vom Eingang, stehen ausgewählte Neuerscheinungen. Auf den Tischen liegen gebundene Werke und Taschenbücher, viele mit einer persönlichen Empfehlung der Buchhändler.
In den seitlichen Regalen finden sich neue und klassische Krimis aus aller Welt, Science-Fiction, Wörterbücher und fremdsprachige Literatur. Und dann gibt es noch eigene Regale für Berlinfans, große und kleine Kinder, Reiselustige und Gesundheitsbewusste. In den bequemen Korbstühlen am Schaufenster blättert es sich besonders gut, egal ob im Roman, im Bildband oder in den ersten Seiten eines Thrillers.

Dass das Buchhandlungsteam auch ein gutes Händchen für Veranstaltungen hat, zeigen die regelmäßigen Buchvorstellungsabende. Vor ausverkauftem Haus präsentieren die Buchhändler ihre Lieblingsgeschichten. Das Publikum, zu 90 Prozent Stammkunden, sitzt dicht gedrängt und lässt sich gerne etwas empfehlen.

Heute wird die Traditionsbuchhandlung von Christiane Schulz-Rother geführt, sie sorgt mit ihrem Team dafür, dass der Tempelhofer Lesestoff nicht ausgeht. Die Erinnerung an Alfred Menger aber bleibt.

Website der Buchhandlung Menger

Dieser Text erschien zuerst im Tempelhofer Journal